Wie erlangt man das Glück?
Träumen Sie davon, einmal so richtig glücklich zu sein? Ohne Sorgen, Probleme und Konflikte? Ertappen Sie sich immer wieder bei dem Gedanken, „das Leben wäre so schön, wenn …“? Die Liste der Wünsche ist sehr lang und hat meist den gleichen Inhalt: ES müsste oder sollte sich etwas ändern. Als hänge das Glück von äußeren Umständen oder anderen Menschen ab.
Was steht unserem Glück im Weg?
Was bedeutet eigentlich glücklich zu sein? Wo ist das Glück zu finden? Wer und vor allem wie sind die Menschen, die es gefunden haben? Was haben sie gemacht, um es zu finden? Wie sieht der Weg zum Glück aus? Oder anders gefragt: Was steht denn unserem eigenen Glück im Weg?
Der Weg
„Wie erlangt man das Glück?“ – „Durch Erlernen, mit allem, was man erhält, zufrieden zu sein“. – „Dann kann man sich nie etwas wünschen“? – „Doch, man kann“, sagte der Meister, „vorausgesetzt, man tut dies in der Einstellung jenes ängstlichen Vaters, den ich einmal in einer Entbindungsanstalt traf. Als die Hebamme sagte: „Sie haben sich bestimmt einen Jungen gewünscht, es ist aber ein Mädchen“, erwiderte der Mann: „Ach, das macht wirklich nichts, denn ich habe mir ein Mädchen gewünscht, falls es kein Junge ist.“ (Wo das Glück zu finden ist; Weisheitsgeschichten für jeden Tag, De Mello A, Herder Verlag, 2004)
In meiner Arbeit mit Menschen erarbeiten wir gemeinsam Wege, die uns unserer Bestimmung und damit dem Glücklichsein näher bringen können. Denn das Glück hat mit uns selbst zu tun. Wenn wir in die Augen armer Straßenkinder in Afrika blicken, kann uns ein Feuer entgegen leuchten, ein Lächeln und eine innere Ruhe treffen, die uns bisweilen sprachlos macht. Wie ist es möglich, dass diese Kinder, obwohl sie nichts besitzen, so fröhlich sein können, wie ist es möglich, dass sie trotzdem fröhlich sein können, obwohl sie in Armut leben?
Wo fangen wir an, Leben, Glück und Sein zu spüren?
Da ist es, dieses Wort trotzdem, das mich seit meinem ersten Kontakt mit Viktor Frankls Logotherapie und Existenzanalyse nicht mehr loslässt. Sein Buch Trotzdem JA zum Leben sagen hat Millionen begeistert. In meiner Arbeit als Psychotherapeutin und Coach kommt das Wort trotzdem sehr oft vor. Denn obwohl wir dieses oder jenes Hindernis, diese oder jene Herausforderung des Lebens vor uns liegen haben, obwohl wir diese oder jene Beschwerde oder Ängste haben, obwohl wir in diesem Leben nicht wissen, warum uns etwas widerfährt, trotzdem ist es lebens- und liebenswert.
Es ist im Moment auch das einzige Leben, das jeder von uns jetzt besitzt. Es zahlt sich aus, den Glücksmomenten auf die Spur zu kommen, um diese Augenblicke bewusst und intensiv zu erleben und das, was LEBEN und GLÜCKLICHSEIN bedeutet, im ganzen Sein erspüren zu können. Sonst wäre es möglich, dass wir an der Essenz des Lebens vorübergehen, ohne sie zu bemerken.
Nun, wo fangen wir am besten an, LEBEN, GLÜCK und SEIN zu erspüren? – Am besten dort wo alles beginnt, nämlich bei uns selbst.
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Ihre Ingrid Pirker-Binder
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