Burn-out bei Führungskräften: Work-Life-Integration kann helfen
Der 4. Hernstein Management Report 2017 zeigt auf, dass knapp ein Drittel der befragten Führungskräfte sich selbst als stark bzw. teilweise Burn-out gefährdet sieht. Am höchsten belastet scheinen junge Führungskräfte auf den mittleren und unteren Führungsebenen. Resiliente Führungskräfte wissen, wie sie mit ihren knappen Ressourcen bestmöglich haushalten und mit beruflichen Krisen konstruktiv umgehen. Eine Gabe, die man im besten Fall mitbringt, die man aber auch lernen kann.
Burn-out: Wenn die Arbeitsbelastung zu seelischen und körperlichen Beschwerden führt
Erfolg im Beruf hat oft einen sehr hohen Preis: Leistungsdruck, Stress und Hektik bestimmen den Arbeitsalltag. Vielen von uns fällt es schwer, den nötigen Abstand zur Arbeit zu wahren oder sie sinnvoll in das eigene Lebenskonzept zu integrieren. Die Folge ist eine immer stärkere Arbeitsbelastung, die oft zu seelischen und körperlichen Beschwerden führt.
Knapp ein Drittel der von Hernstein befragten Führungskräfte sehen sich selbst als stark bzw. teilweise Burn-out gefährdet. 36% sind zumindest einmal von Menschen aus ihrem sozialen Umfeld auf eine Burn-out-Gefährdung hingewiesen worden. Interessant: Je jünger Mitarbeitende in einer Führungsrolle auf mittlerer Führungsebene sind, umso stärker halten sie sich selbst für potenziell Burn-out gefährdet.
Welches Image hat Burn-out bei Führungskräften? Rund 26% der Befragten sind der Meinung, dass Burn-out ein Zeichen von hohem Engagement und damit salonfähig ist. Allerdings halten weit mehr, nämlich 41% der Befragten, Burn-out für ein Zeichen von Schwäche: Wer ein Burn-out erleidet, sei nicht leistungsfähig genug, so die weit verbreitete Meinung unter Führungskräften.
Und wann läuten die Alarmglocken? 58% denken, dass Burn-out bei Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen häufig übersehen und zu spät erkannt wird. Immerhin geben 46% der Befragten an, dass Betroffene rasche Hilfe und Unterstützung im Unternehmen erhalten. 62% der Befragten kennen zumindest einen Fall von Burn-out in ihrem Unternehmen.
Wenn Burn-out nicht rechtzeitig erkannt und professionell behandelt wird, kann die Folge Arbeitsunfähigkeit und ein totaler Zusammenbruch des eigenen Organismus drohen. Wichtig zu wissen: Burn-out ist kein unausweichliches Schicksal und auch kein Grund, seinen Arbeitsplatz aufzugeben. Was hilft, ist ein Art privates Changemanagement und eine Begleitung während des Arbeitslebens, um sich neu auszurichten.
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Ihre Ingrid Pirker-Binder
Foto: unsplash.com