Persönliche Eigenschaften sowie die eigene Arbeitsweise haben einen starken Einfluss darauf, wie man Stress wahrnimmt und auf diesen reagiert. Das zeigt eine globale Studie des Beratungsunternehmens Deloitte, bei der Berufstätige zu ihrem Stresslevel bei der Arbeit befragt wurden.

  • Rund 60 % geben an manchmal unter Stress zu stehen, 26 % sind oft gestresst.
  • Zu den größten Stressfaktoren bei der Arbeit zählen Fehler zu machen (82 %) und ein herausforderndes Arbeitspensum (52 %).
  • Positiver Stress (Eustress) wird meist als Herausforderung verstanden, wobei die betreffende Person über ausreichend Bewältigungsstrategien verfügt, diese Herausforderung auch anzunehmen und die gestellte Aufgabe positiv zu bewältigen.

Auch positiver Stress ist auf Dauer ungesund

Lang anhaltender Eustress führt aber ebenso in eine Erschöpfung wie der negative Stress (Distress). Seine Arbeit zu lieben, eine hohe Motivation zu haben, hält den Menschen noch nicht gesund, sondern nur ein Leben und Arbeiten im Flow, im Einklang mit den individuellen Ressourcen. Bezieht man sich auf dieses Verständnis von Eustress als positivem Stress, dürften all jene nicht an Erschöpfung erkranken, die ihre Arbeit lieben und über ausreichend Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen, die an sie gestellten Aufgaben auch zu erfüllen. Dies trifft jedoch nicht mehr zu.

Es geht dabei nicht mehr nur um kognitive Bewältigungsstrategien, sondern vielmehr darum, ob der Organismus des arbeitenden Menschen über ausreichende Regenerationszeiten und –mechanismen verfügt. Wie aus der Biofeedback-Forschung bekannt ist, geht man in einem neuen Denkansatz im aktiven Stress-Management davon aus, dass zum Erhalt der Gesundheit die harmonische Schwingungsfähigkeit der Organsysteme im Körper nicht gestört bzw. durch lang anhaltende Belastung nicht aus der Bahn gebracht werden darf.

Work-Life-Integration statt Work-Life-Balance

Es geht also nicht mehr um Entspannung, was so viel heißt wie Reduktion von Spannung von einem gegebenen Niveau her, sondern vielmehr um die Stärkung des Regenerationssystems, des parasympathischen Teils im autonomen Nervensystem und dem Erhalt der Schwingungsfähigkeit der Herzrate. Dies geschieht in einem harmonischen und ressourcenorientierten Wechselspiel zwischen verschiedenen Graden von Aktiviertheit auf der einen und entspanntem Loslassen und tiefer Regeneration auf der anderen Seite.

Im Grunde geht es um die Antwort auf die Frage, wie sehr sich ein arbeitender Mensch seiner Leistungsfähigkeit, seiner Ressourcen und seiner Belastbarkeit bewusst ist und wie sehr er Leben und Arbeiten in Einklang bringt bzw. wie er Erholung in seine Arbeitszeit integriert. Hierbei geht es nicht um die Balance zwischen Arbeit und Leben (Work-Life-Balance), sondern um die Integration von Arbeit in das Leben.

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Ihre Ingrid Pirker-Binder

Foto: pexels.com